Twitter ist tot!

Unbenannt

Vor gut zwei Wochen habe ich für die bz Basel eine aufwendige datenjournalistische Analyse über den FC Basel als Publikumsmagnet in den Stadien seiner Gegner erstellt. Mit folgendem Tweet habe ich den Text gleich nach Erscheinen verbreitet:

Der mit dem in FCB-Fan-Kreisen populären Hashtag #rotblaulive markierte Tweet wurde insgesamt acht Mal retweetet, unter anderem von @tageswoche mit 27’700 Followern. Vor ein paar Jahren noch hätte ein einziger solcher Retweet gefühlt 30, 40 neue Follower gegeben. Exklusive Story, direkt vom Autor, zu einem Thema, das die Follower von @tageswoche interessieren dürfte… der Klick auf den Follow Button wäre die logische Konsequenz. Diesmal, mit „das-dürfte-dir-gefallen“ und Werbetweets, die sich dauern zuoberst in der Timeline halten, gabs: Einen Follower.

Zur etwas reisserischen Aussage „Twitter ist tot“ bringt mich aber nicht das Ausbleiben von Followern, sondern die Analyse, weshalb das so sein könnte. Dank analytics.twitter.com, dem offiziellen Analyse-Tool von Twitter, zeigt sich nämlich deutlich: Es ist die Reichweite, die nicht mehr stimmt. Dazu diese simple Rechnung:

@sinnmacher (197 Follower) + @salizaemme (626 Follower) + @thierrymsbr (120 Follower) + @Chris_Wachtler (154 Follower) + @tageswoche (27’700 Follower) + @samswald (614 Follower) + @CR_Sieber (3549 Follower) + @erlanger_s (287 Follower) + meine eigenen 775 Follower ergeben eine maximal mögliche Reichweite von 34’022. Die bei Twitter Analytics angegebene tatsächliche Reichweite (siehe oben) betrug für diesen Tweet hingegen lediglich 3298 – was nicht einmal zehn Prozent entspricht.

Twitter scheint also tatsächlich voll von Fake- und nicht mehr gebrauchten Accounts zu sein, oder gibt es andere Erklärungen dafür? Über eine Diskussion in der Kommentarspalte würde ich mich freuen.

Autor: Samuel Hufschmid

Jounalist bei bz Basel, Papi, Organisator Swiss Kubb Open, mit Interesse an Datenjournalismus.

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