Nur an wenigen Tagen im Jahr kann auf der Birs gesurft werden. Derzeit ist es wieder so weit. Doch die Welle hat Tücken.
«Ich bin extra für die Welle aus Wohlen angereist», sagt Surfer Hanspeter Fritschi (38). Nur an wenigen Tagen im Jahr führe die Birs genug Wasser, dass sich zwischen St. Jakob und Birsköpfli surfbare Flusswellen bilden. «Ich verfolge den Wasserstand per Internet – steigt er über 80 Hektoliter pro Sekunde, bin ich nicht mehr zu halten.»
Einer der wenigen Basler, die sich im Neoprenanzug auf die Birs trauen, ist Deniz Cetiner. Die guten Bedingungen lockten den Inhaber eines Coiffeursalons gestern nach Feierabend auf die Birs. «Eine solche Welle direkt vor der Haustüre ist für mich eine ideale Trainingsmöglichkeit», sagt der 40-Jährige, der seit er 16 Jahre alt war, auf dem Surfbrett steht. «Im Gegensatz zum Surfen im Meer bleibt die Flusswelle immer am selben Ort. Einfacher ist es trotzdem nicht, da die Welle viel unruhiger ist.»
Hanspeter Fritschi hat das Flusssurfen in Bremgarten gelernt. «Im Vergleich zur Birs ist die Welle in Bremgarten aber wie Kindergarten», so Fritschi. Gemeinsam mit seinem Kollegen Marc-André Engeler reist er durch halb Europa, um immer noch bessere Surfspots zu finden. «Auf Google Maps schauen wir uns die Flüsse an und entdecken dabei immer wieder geeignete Stellen», verrät Engeler.