Weshalb jeder Journalist sein Facebook-Profil in eine Seite umwandeln sollte (und wie es geht).

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Facebook ist zu einem immer wichtigeren Recherchemittel für Journalisten geworden. Die meisten Journalisten nutzen für ihre Arbeit ein persönliches Profil. Häufig anzutreffen, aber illegal, sind auch  Zweit- oder Fakeprofile. Seit einiger Zeit ermöglicht es Facebook, persönliche Profile in Seiten umzuwandeln. Die Anleitung dazu ist hier zu finden: http://www.facebook.com/help?page=213602951994043. Vor einigen Wochen habe ich zu Test-Zwecken mein Zweitprofil in eine Facebook-Seite umgewandelt. Das gute daran: Sämtliche Verbindungen werden automatisch in „Likes“ umgewandelt, mit der neuen Seite braucht man also nicht bei null zu beginnen. Meine Erfahrungen sind vorwiegend positiv, auch wenn die Umwandlung eine (unerwartete) negative Aspekte mit sich brachte.

Vorteile einer Facebook-Page

  • Professioneller Auftritt, keine Vermischung zwischen privaten Freundschaften und beruflichen Verbindungen.
  • Kein illegaler Zweit-Account nötig: Facebook-Pages können mit dem privaten Account administriert werden.
  • Unendliche Anzahl Verbindungen: Während private Accounts auf 5000 „Freunde“ begrenzt sind, können Facebook-Pages eine uneingeschränkte Anzahl „Likes“ haben.
  • Auf der Facebook-Seite können Recherchefragen gestellt und Umfragen gemacht werden. Die Personen, die die Seite eines Journalisten liken, erwarten das und geben gerne Auskunft.
  • Über die Facebook-Page kann man sich zu Recherche-Zwecken mit einer grossen Anzahl anderer Pages verbinden. So können Einträge anderer Seiten (Parteien, Behörden, Interessensverbände) Themen-Inputs liefern.
  • Twitter-Nachrichten können automatisch auf der Facebook-Page veröffentlicht werden und sorgen dafür, dass täglich Inhalte erscheinen. Die Reichweite auf Facebook ist dabei schnell sehr viel grösser als bei Twitter.
  • Eigene Artikel können mittels der überall verfügbaren Sharing-Optionen auf Internetseiten schnell auf der eigenen Facebook-Seite veröffentlicht werden.

Nachteile

  • Via Facebook-Seite kann (noch) nicht direkt mit Facebook-User in Verbindung getreten werden. Dies wäre beispielsweise praktisch, um in der Funktion des Journalisten eine Person zu kontaktieren. Dies muss weiterhin über das (private) Profil geschehen.
  • Eigene Einträge, beispielsweise Artikel über eine Institution, können nicht auf deren Facebook-Seite geteilt werden. Dies wäre eine hervorragende Möglichkeit, nach der Publikation eines Artikels mit der Institution in Verbindung zu bleiben. Die einzige Möglichkeit bleibt, den Administrator aufzufordern, den Text auf der Seite der Institution zu teilen.

Autor: Samuel Hufschmid

Jounalist bei bz Basel, Papi, Organisator Swiss Kubb Open, mit Interesse an Datenjournalismus.

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