Babygalerie Bethesda-Spital

ScraperWiki ist ein Werkzeug, um Daten aus Internetseiten zu extrahieren und analysieren. Mit Hilfe dieses Werkzeugs und einigen Zeilen PHP-Code habe ich die Baby-Galerie des Basler Bethesda-Spitals ausgelesen. Knapp 5000 Neugeborene werden in der Galerie aufgelistet, mit Name, Grösse, Alter, Geschlecht und genauer Geburtszeit. Die erhaltenen Daten habe ich mit Microsoft Excel weiter analysiert, beispielsweise die Geburtszeit daraufhin überprüft, ob sie innerhalb der „normalen Arbeitszeiten“ von Montag – Freitag zwischen 06:00 und 22:00 liegen oder ausserhalb. Danach habe ich das Excel-File in Google Fusion Tables importiert und damit folgende Visualisierungen erstellt:

Das Verhältnis sollte eigentlich genau 50:50 sein, da Babies normalverteilt geboren werden und die  Zeiten der beiden Kategorien (rot: Mo bis Fr, zw. 06:00 und 22:00) und (blau: Wochenende, Nacht) gleich viele Stunden beinhalten. Die Recherche könnte der Frage nachgehen, weshalb das so ist und ob dies in allen Spitälern so ist.

 

Urban Farmers verwandeln Flachdach in Fischzucht

Auf den Dächern des Dreispitz produzieren Urban Farmers Gemüse und Fisch. Das Projekt ist weltweit einzigartig.

5 Tonnen Gemüse und 800 Kilogramm Speisefisch wachsen auf dem Dach des Lokdepots Dreispitz heran. Das weltweit einzigartige Projekt basiert auf einem geschlossenen Wasserkreislauf, erklärt Jungunternehmer Roman Gaus: «Die Pflanzen ernähren sich von den Ausscheidungen der Fische und filtern gleichzeitig das Wasser, das dann wieder zurück in die Fischzucht fliesst.» 800 000 Franken haben die Jungunternehmer in die weltweit erste kommerzielle Aquaponic-Anlage auf einem Flachdach investiert. Unterstützt wurden sie von der Christoph-Merian-Stiftung, die den Urban Farmers auch das Dach zur Verfügung stellt. «Ein solches Projekt hat nur in Basel eine Chance, weil hier in längerfristige, nachhaltige Ideen investiert wird», schwärmt der Zürcher Ökonom.

Der Betrieb der Anlage wird durch den Verkauf von Fisch und Gemüsen an Restaurants finanziert. «Wir haben bereits mehrere Restaurants unter Vertrag, darunter das Parterre und der Schmatz», so Gaus. In Zukunft möchte er mit seiner Firma auf weitere Dächer expandieren. Vom Lokdepot schielt er bereits in Richtung Migros Dreispitz: «Das wäre mein Traum: auf dem Flachdach des Einkaufszentrums produzieren, was unten verkauft wird.»

Bevölkerungsdichte Basler Quartiere

MIt Google Fusion Tables lassen sich schöne datenjournalistische Projekte verwirklichen und als Google Map optisch aufbereiten. Eine gute Einführung bietet das Tutorial: Grenzen, Gebiete und Daten mit Fusion Tables kartieren„. Die Tücken liegen jedoch im Detail: Zunächst müssen die Quartiergrenzen in Fusion Tables importiert werden. Die entsprechenden Files sind im Geoshop von bs.ch frei verfügbar, liegen jedoch in der nicht kompatiblen Projektionsverfahren vor. Das Bundesamt für Topographie bietet die notwendigen Tools, um Datensätze im Schweizer Projektionsverfahren auf das Projektionsverfahren von Google Maps umzurechnen. Am besten funktioniert hat der KML-Generator, der die Quartiergrenzen zugleich in ein von Google Maps lesbares Format überträgt. Nun können die Daten in Fusion Tables eingelesen und als Karte dargestellt werden. Noch eine letzte Anpassung der Daten ist nötig, bevor die Quartiergrenzen mit anderen Daten kombiniert werden können: Mittels eines einfachen Tricks müssen die Grenzen in Flächen umgewandelt werden. Dazu müssen die einzelnen KML-Tags folgendermassen ersetzt werden:

<LineString> --> <Polygon><outerBoundaryIs><LinearRing>
</LineString> --> </Polygon></outerBoundaryIs></LinearRing>

Nun können die Quartierflächen wie im oben erwähnten Tutorial mit beliebigen Datensätzen kombiniert werden. Viele entsprechende Daten mit Angaben zu den einzelnen Quartieren finden sich auf statistik-bs.ch/tabellen. Ein einfaches Beispiel ist die Bevölkerungsdichte in den verschiedenen Quartieren:

Welle lockt Surfer auf die Birs

Nur an wenigen Tagen im Jahr kann auf der Birs gesurft werden. Derzeit ist es wieder so weit. Doch die Welle hat Tücken.

«Ich bin extra für die Welle aus Wohlen angereist», sagt Surfer Hanspeter Fritschi (38). Nur an wenigen Tagen im Jahr führe die Birs genug Wasser, dass sich zwischen St. Jakob und Birsköpfli surfbare Flusswellen bilden. «Ich verfolge den Wasserstand per Internet – steigt er über 80 Hektoliter pro Sekunde, bin ich nicht mehr zu halten.»

Einer der wenigen Basler, die sich im Neoprenanzug auf die Birs trauen, ist Deniz Cetiner. Die guten Bedingungen lockten den Inhaber eines Coiffeursalons gestern nach Feierabend auf die Birs. «Eine solche Welle direkt vor der Haustüre ist für mich eine ideale Trainingsmöglichkeit», sagt der 40-Jährige, der seit er 16 Jahre alt war, auf dem Surfbrett steht. «Im Gegensatz zum Surfen im Meer bleibt die Flusswelle immer am selben Ort. Einfacher ist es trotzdem nicht, da die Welle viel unruhiger ist.»

Hanspeter Fritschi hat das Flusssurfen in Bremgarten gelernt. «Im Vergleich zur Birs ist die Welle in Bremgarten aber wie Kindergarten», so Fritschi. Gemeinsam mit seinem Kollegen Marc-André Engeler reist er durch halb Europa, um immer noch bessere Surfspots zu finden. «Auf Google Maps schauen wir uns die Flüsse an und entdecken dabei immer wieder geeignete Stellen», verrät Engeler.

Weshalb jeder Journalist sein Facebook-Profil in eine Seite umwandeln sollte (und wie es geht).

Facebook ist zu einem immer wichtigeren Recherchemittel für Journalisten geworden. Die meisten Journalisten nutzen für ihre Arbeit ein persönliches Profil. Häufig anzutreffen, aber illegal, sind auch  Zweit- oder Fakeprofile. Seit einiger Zeit ermöglicht es Facebook, persönliche Profile in Seiten umzuwandeln. Die Anleitung dazu ist hier zu finden: http://www.facebook.com/help?page=213602951994043. Vor einigen Wochen habe ich zu Test-Zwecken mein Zweitprofil in eine Facebook-Seite umgewandelt. Das gute daran: Sämtliche Verbindungen werden automatisch in „Likes“ umgewandelt, mit der neuen Seite braucht man also nicht bei null zu beginnen. Meine Erfahrungen sind vorwiegend positiv, auch wenn die Umwandlung eine (unerwartete) negative Aspekte mit sich brachte.

Vorteile einer Facebook-Page

  • Professioneller Auftritt, keine Vermischung zwischen privaten Freundschaften und beruflichen Verbindungen.
  • Kein illegaler Zweit-Account nötig: Facebook-Pages können mit dem privaten Account administriert werden.
  • Unendliche Anzahl Verbindungen: Während private Accounts auf 5000 „Freunde“ begrenzt sind, können Facebook-Pages eine uneingeschränkte Anzahl „Likes“ haben.
  • Auf der Facebook-Seite können Recherchefragen gestellt und Umfragen gemacht werden. Die Personen, die die Seite eines Journalisten liken, erwarten das und geben gerne Auskunft.
  • Über die Facebook-Page kann man sich zu Recherche-Zwecken mit einer grossen Anzahl anderer Pages verbinden. So können Einträge anderer Seiten (Parteien, Behörden, Interessensverbände) Themen-Inputs liefern.
  • Twitter-Nachrichten können automatisch auf der Facebook-Page veröffentlicht werden und sorgen dafür, dass täglich Inhalte erscheinen. Die Reichweite auf Facebook ist dabei schnell sehr viel grösser als bei Twitter.
  • Eigene Artikel können mittels der überall verfügbaren Sharing-Optionen auf Internetseiten schnell auf der eigenen Facebook-Seite veröffentlicht werden.

Nachteile

  • Via Facebook-Seite kann (noch) nicht direkt mit Facebook-User in Verbindung getreten werden. Dies wäre beispielsweise praktisch, um in der Funktion des Journalisten eine Person zu kontaktieren. Dies muss weiterhin über das (private) Profil geschehen.
  • Eigene Einträge, beispielsweise Artikel über eine Institution, können nicht auf deren Facebook-Seite geteilt werden. Dies wäre eine hervorragende Möglichkeit, nach der Publikation eines Artikels mit der Institution in Verbindung zu bleiben. Die einzige Möglichkeit bleibt, den Administrator aufzufordern, den Text auf der Seite der Institution zu teilen.

«Ricardo-König» von Basel hat Angestellten in China

Mehr als 22 000 Produkte hat Dmitry Batin seit 2008 über Ricardo verkauft. Nun will er in Basel einen Shop eröffnen.

Dmitry Batin kam nicht in die Schweiz, um Internethändler zu werden. Er kam, um als professioneller Akkordeonspieler auf Hochzeiten und Firmenanlässen für Unterhaltung zu sorgen. Doch im Sommer 2008 brach er sich bei einem Velounfall beide Hände. «Ich konnte nur noch am Computer arbeiten und begann deshalb, über die Verkaufsplattform Ricardo günstige Computerspeicher zu verticken», sagt der heute 34-Jährige. Als Warenlager diente seine Wohnung, bis irgendwann kein Platz mehr war. Batin mietete sich in einem Bürogebäude im Gundeli ein und machte sich auf die Suche nach einem Angestellten.

Über 600 verschiedene Produkte, vom Navigationsgerät bis zur Überwachungskamera, hat Batin mittlerweile im Sortiment. Sein wichtigstes Verkaufsargument bleibt der Preis: «Wir haben eine spezielle Software entwickelt, mit der wir die Preise der Konkurrenten überwachen und sofort reagieren können», so Batin. Noch wichtiger sei es jedoch, stets neue Produkte im Sortiment zu haben. «Ich habe einen Angestellten in China, der mich exklusiv mit neuer Ware beliefert.»

Nächstes Jahr will Batin in Basel einen Shop eröffnen und den Versand auf Frankreich ausweiten.

Fricktaler bauen längste Wasserrutsche der Region

155 Meter lang ist die Wasserrutschbahn beim Talhof in Magden. Am Wochenende steigt die grosse Rutsch-Party.

«Vor ein paar Jahren hatten wir im Freundeskreis die ‹Furzidee›, auf einer Blache den steilen Hang hinunterzusliden», sagt Michael Wyss. Daraus entstand vor zwei Jahren der erste Prototyp einer Wasserrutschbahn. Das Rutschen machte Spass, und so entwickelten Wyss und seine Kollegen die Idee weiter. «Mittlerweile heizen wir sogar das Wasser auf – mit einem selbst gebauten Holzschnitzel-Ofen», sagt der 25-jährige Student.

Am Wochenende steigt das grosse Slip’n’Slide-Festival – die Organisatoren erwarten gegen 500 Besucher. Ein grosses Festzelt steht bereit und sogar eine Bier-Kisten-Gondelbahn ist installiert. Für ihre 155-Meter-Rutsche haben die Fricktaler Jungs kräftig investiert: 8000 Franken kostet allein die Plastikblache. «Eine Sonderanfertigung», sagt Wyss, «besonders starker Plastik, gute Rutscheigenschaften und speziell für uns zugeschnitten».

Rund zehn Sekunden dauert die rasante Fahrt, der Höhenunterschied beträgt 20 Meter. Trotzdem kann die Bahn laut Wyss problemlos auch von Kindern benutzt werden. «Am Sonntag organisieren wir extra einen Familientag», so Wyss. Der Eintritt aufs Festivalgelände kostet 10 Franken und ermöglicht beliebig viele Rutschpartien.

Neuer Skatepark dank Spenden aus dem Internet

Am Klybeck-Quai bauen Basler Skateboarder einen neuen Skatepark. Finanziert wird das Projekt per Crowdfunding.

Nur gerade 30 Stunden hat es gedauert, bis Oli Bürgin und seine Freunde die nötigen 4000 Franken zusammenhatten. «Dass es so schnell geht, hätte ich nicht gedacht», sagt der ehemalige Skateboard-Europameister. Gesammelt haben sie das Geld auf der Crowdfunding-Plattform Basel.wemakeit.ch. Die vom Kanton unterstützte Plattform wurde erst Anfang dieser Woche online gestellt. Insgesamt sechs Projekte werben seither auf der Website um Spendengelder. Mit über 4000 Franken Einnahmen ist Bürgins Skatepark Port Land das bisher erfolgreichste Projekt. Das gesammelte Geld wird dazu verwendet, eine brach liegende Fläche auf dem Hafenareal in einen komplett aus Beton bestehenden Skatepark zu verwandeln. Das Projekt sei in dieser Form einzigartig, sagt Bürgin: «Von Skatern entworfen, gebaut und dank Crowdfunding zumindest teilweise auch selber finanziert – so etwas gab es noch nie.»

Der starke Zusammenhalt innerhalb der Szene sowie ihre gute Vernetzung seien der Hauptgrund für die vielen Spenden, so Bürgin. «Per Facebook hat sich unser Spendenaufruf in Windeseile verbreitet, sogar aus Malta kam eine Spende.»

Die Sammelaktion läuft noch bis Mitte Juli. Spätestens dann will Bürgin mit den Bauarbeiten beginnen, sodass der Skatepark noch diesen Sommer eröffnet werden kann.

Art Basel: Höhepunkt für Plane-Spotter

Flugzeug-Fan Stefan Gschwind (33) freut sich auf die Art Basel. Dann landen am EuroAirport so viele Privatjets wie nie. Darum hat er Ferien genommen.

«Wenn ein grosser Privatjet im Anflug ist, werde ich schon nervös», sagt der 33-jährige Elektriker aus Reinach. Derzeit hat er besonders gute Chancen: «Die Art Basel ist für uns Plane-Spotter der Höhepunkt. Da kann weder das Wef in Davos noch die Uhren- und Schmuckmesse mithalten», sagt Gschwind. Deshalb habe er auch dieses Jahr wieder zwei Tage Ferien genommen.

Da mache ihm auch das schlechte Wetter nichts aus. Ausgerüstet mit Regenmantel und Funkgerät fährt er nach Blotzheim ins Elsass. Dort lassen sich die Flugzeuge besonders gut beobachten – und fotografieren. Denn Gschwind gehört unter den Plane-Spottern zu den Ästheten: Bloss die Flugzeug-Nummer zu notieren – bei Insidern als «die englische Art» bekannt – genüge ihm nicht. Was er suche, sei das perfekte Foto: ein seltenes Flugzeug kurz vor dem Aufsetzen, ein guter Winkel, gutes Licht. Für ein solches Foto warte er manchmal mehrere Tage, sagt Gschwind, der schon seit über zehn Jahren Flugzeuge fotografiert und die besten Aufnahmen im Internet veröffentlicht. «Dieses Jahr hat die Art gut begonnen. Ich schaue jetzt mal, was noch kommt.»